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können, wenn irgend etwas schiefläuft. Wenn jemand, dem wir zu helfen versuchen,
sich nicht erholt, zeigen die Heiler auf mich und sagen: >Er ist unser Anführer.
Sprecht mit ihm.
Aufzeichnungen lesen muß und bestürzten Anverwandten erkläre, daß wir nur Heiler
sind und den Ruf des Hüters nicht ungeschehen machen können. Klingt
beeindruckender, als es in Wahrheit ist.«
»Sicherlich übertreibst du. Ich bin stolz, daß du es so weit gebracht hast. Wer
sind die Raug'Moss? Woher stammen sie?«
»Der Legende nach wurden die Raug'Moss vor Tausenden Jahren von Zauberern
gegründet, deren Gabe das Heilen war. Dann begann die Gabe auszusterben, und
Zauberer, besonders jene, die für das Heilen begabt waren, wurden immer
seltener.«
Daraufhin erzählte Drefan Richard die Geschichte, wie die Gemeinschaft der
Raug'Moss sich mit dem Aussterben der Zauberer zu verändern begonnen hatte.
Besorgt, ihre Arbeit könnte mit ihnen aussterben, beschlossen die
Zaubererheiler, Lehrlinge aufzunehmen, die nicht die Gabe besaßen. Mit der Zeit
gab es immer weniger Zauberer, die die Arbeit beaufsichtigen konnten, bis vor
langer Zeit schließlich der letzte Zauberer gestorben war.
Für Richard klang das ganz so, als lese er in Kolos Tagebuch. Denn auch in der
Burg der Zauberer war es vor langer Zeit anders zugegangen. Damals war sie noch
von Zauberern und ihren Familien bevölkert gewesen.
»Jetzt gibt es bei uns niemanden mehr mit der Gabe«, berichtete Drefan. »Die
Raug'Moss haben viele Schlüsselbegriffe der Gesundheit und des Heilens gelernt,
aber wir verfügen nicht annähernd über die Fähigkeiten der Zauberer von damals.
Wir besitzen keine Magie, die uns hilft. Mit dem Wissen, das uns die wahren
Heiler aus alter Zeit überliefert haben, tun wir, was wir können, aber unsere
Möglichkeiten sind begrenzt. Es ist ein einfaches Leben, ein hartes Leben, aber
es schenkt uns Belohnungen und Annehmlichkeiten, die weltlicher Besitz nicht
bietet.«
»Verstehe. Es ist sicher ein nicht zu überbietendes Gefühl, Menschen zu helfen.«
Drefans Gesicht bekam einen neugierigen Ausdruck. »Und was ist mit dir? Mit
deinen Fähigkeiten?«
Richard wich Drefans Blick aus. Seine Hand umfaßte das Heft seines Schwertes
fester.
»Ich wurde als Kriegszauberer geboren«, sagte er leise. »Ich wurde zum _fuer
grissa ost drauka_ ernannt, das ist Hoch-D'Haran für >Bringer des Todes
Im Zimmer kehrte Stille ein.
Richard räusperte sich. »Anfangs war ich darüber ziemlich bestürzt, aber seitdem
habe ich begriffen, daß ein Kriegszauberer auch nur anderen helfen soll, indem
er sie vor jenen beschützt, die Tyrannei verbreiten wollen. Vor Menschen wie
unserem Bastardvater - Darken Rahl.«
»Ja«, sagte Drefan in die beklemmende Stille hinein. »Manchmal ist das Töten die
beste Verwendung für unsere Fähigkeiten - um auf diese Weise ein Leben zu
beenden, das keine Hoffnung kennt, nur Schmerz, oder um ein Leben zu beenden,
das anderen nichts anderes bringt als Leid.«
Richard rieb mit dem Daumen über die Symbole auf dem silbernen Band an seinem
Handgelenk. »Ja, jetzt verstehe ich, was du meinst. Ich glaube, früher war das
bei mir anders. Wir sind beide gezwungen, Dinge zu tun, die uns nicht gefallen,
die aber getan werden müssen.«
Drefan lächelte dünn. »Im Gegensatz zu meinen Heilern haben das nicht viele je
begriffen. Ich bin froh, daß du zu letzteren gehörst. Manchmal ist das Töten ein
Akt größter Nächstenliebe. Ich bin sehr vorsichtig, wem gegenüber ich diese
Worte ausspreche. Gut zu wissen, daß mein Bruder sie versteht.«
»Das gilt für mich genauso, Drefan.«
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Goodkind, Terry - Das Schwert der Wahrheit 07 - Die Nächte des roten Mondes_1.0.txt
Bevor Richard weitere Fragen stellen konnte, wurden sie von einem Klopfen
unterbrochen. Raina streckte den Kopf zur Tür herein. Ihr langer, dunkler Zopf
fiel nach vorn über ihre Schulter.
»Was gibt's, Raina?«
Raina verdrehte die Augen und deutete auf jemanden hinter ihr.
»Nadine wünscht Euch zu sprechen. Irgend etwas scheint sie ganz aus der Fassung
gebracht zu haben, und sie will nur mit Euch reden.«
Auf Richards Zeichen hin öffnete die Mord-Sith die Tür ein wenig weiter, und
Nadine schob sich, blind gegen Rainas tadelnden Blick, herein.
»Richard, du mußt mit mir kommen.« Sie faßte seine Hand mit beiden Händen.
»Bitte! Bitte, Richard, kommst du mit? Da ist jemand, der dich dringend sprechen
muß.«
Sie schien ehrlich besorgt zu sein und zerrte an seiner Hand. »Bitte, Richard.«
Richard war noch immer auf der Hut. »Was dagegen, wenn ich Drefan mitnehme?«
»Natürlich nicht. Ich wollte dich sowieso darum bitten.«
»Gehen wir also, wenn es wirklich wichtig ist.«
Sie hielt seine Hand fest und zog ihn hinter sich her.
28. Kapitel [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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