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herumzog, auf den Einschnitt von Baienspaß zu, und sprang
los, von Vanyes Hacken brutal getrieben. In diesem
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Augenblick liebte er das temperamentvolle Tier beinahe: es
hatte Mut.
Morgaine, die tief im Sattel lag, war wieder neben ihm:
Siptahs Kopf mit den geblähten Nüstern, die helle Mähne, die
das Sternenlicht zu reflektieren schien. Unerklärlicherweise
lachte Morgaine, streckte eine Hand in seine Richtung, ohne
ihn zu berühren, und klammerte sich wieder im Sattel fest.
Sie waren durch. Außer Pfeilschußweite, in Sicherheit auf
Baiens Ebene.
Vanye bremste den schnaubenden Schwarzen und ließ ihn
halten und dachte erst in diesem Augenblick an Ryn, der hinter
ihnen ritt. Er folgte einen guten Bogenschuß zurück, und beide
warteten in stummer Sorge, daß der Junge getroffen sein
könnte, denn er hing tief im Sattel.  Aber alles war in
Ordnung: Ryn erreichte seine Begleiter, bleich, aber unverletzt.
Der Schwarzbraune war erschöpft, sein Rumpf neigte sich auf
eine Seite, als wollte er das Bein schonen, Vanye stieg ab, um
sich darum zu kümmern: ein Pfeil hatte die Haut aufgeschlitzt
und vielleicht eine Zeitlang in der Wunde gehangen. Er
untersuchte die Stelle mit den Fingern und stellte fest, daß sie
nicht gefährlich tief war.
»Das steht er durch«, verkündete er. »Wir können uns später
darum kümmern.«
»Dann wollen wir weiterreiten«, sagte Morgaine und richtete
sich in den Steigbügeln auf, um nach hinten zu schauen,
während er noch in den Sattel stieg. »Die Überraschung wird
nicht lange vorhalten. Bisher haben sie mich nicht feuern
sehen; jetzt werden sie sich darauf einstellen.«
»Wohin?« fragte Vanye.
»Nach Ivrel«, antwortete sie.
»Lady, Baiensburg liegt schräg seitlich von unserem Weg.
Diese Leute waren einmal deine Herdfreunde. Vielleicht
könnten wir dort eine Weile Schutz finden, wenn wir sie vor
Erij erreichen.«
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»So dicht vor Ivrel traue ich keiner Burg oder Stadt mehr«,
sagte sie. »Nein.«
Sie ritten weiter, jetzt in gemächlichem Tempo, denn die
Pferde waren mitgenommen und mußten sich vielleicht später
weiter verausgaben. Nach kurzer Zeit hatte das Mittel, das in
Vanyes Venen kreiste, sein Feuer aufgezehrt, und er spürte
seine Geistesgegenwart schwinden. Seine Flanke schmerzte
sehr. Er betastete die Stelle und fand durchbrochene
Metallglieder, doch kaum eine wunde Stelle darunter. Beruhigt,
daß er nicht verblutete, hängte er ein Bein über den hohen
Sattelknauf, schlug die Arme stützend um den Körper und
überließ sich dem Schlaf.
Glockengeläut weckte ihn.
Er blickte auf, streckte die verkrampften Muskeln und stellte
zu seiner Beschämung fest, daß Ryn sein Pferd führte und daß
der Morgen schon ziemlich weit fortgeschritten war. Sie
bewegten sich auf einem pinienbeschatteten Weg an einer
Steinmauer entlang.
Er beugte sich vor und nahm die Zügel. Allmählich wurde
ihm klar, wo sie sich befanden; er kannte diesen Ort aus seiner
Jugend. Es war das Kloster von Baien-an, das größte in ganz
Andur-Kursh, das noch von den Grauen Patern bewohnt wurde.
Er ritt nach vorn neben Morgaine und überlegte, ob sie den Ort
auch kannte, oder ob Ryn sie hierhergeführt hatte, denn hier
gab es zahlreiche Zeugen für ihren Ritt  ein Ort, der ihr
wahrhaft nicht freundlich gesonnen sein konnte.
Mönche, die die Mauer ausbesserten, hielten staunend in
ihrer Arbeit inne. Einige kamen ihnen entgegen, als wollten sie
sie willkommen heißen, dann zögerten sie und schienen mit
verwundertem Blick den Gedanken wieder aufzugeben. Es
waren gewaltlose Männer. Vanye hatte keine Angst vor ihnen.
Morgaines Gesicht zeigte eine schreckliche Erschöpfung und
Schmerz, als hätte sie Sorgen mit ihrer Wunde. Als er das be-
merkte, biß er sich auf die Lippen. »Gedenkst du zu bleiben?«
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fragte er.
»Ich glaube nicht, daß der Abt damit einverstanden wäre«,
antwortete sie.
»Ich glaube nicht, daß du noch weit reiten kannst«, meinte
er. Und sein Blick fiel auf den jungen Ryn, der Ränder unter
den Augen hatte und elend aussah, und er stellte sich vor, daß
die Verfolger sie hier bestimmt nicht suchen würden.
Er zügelte den Schwarzen am Tor, denn er erinnerte sich an
das Gästehaus, das vom Kloster unterhalten wurde, im Winter
wohl wenig benutzt, für Personen, die in den heiligen Mauern
nicht willkommen waren.
Dorthin brachte Vanye seine Begleiter, ohne um Erlaubnis
zu fragen; er führte sie an den staunenden Augen der Mönche
vorbei in den Hof und in die Abgeschiedenheit des Hauses
hinter der Immergrünhecke. Er stieg ab und hob die Hände, um
Morgaine wie einer Lady vom Pferd zu helfen: ungeschickt
versuchte sie seine Hilfe anzunehmen, obgleich sie es gewöhnt
war, allein abzusteigen, doch ihr Knie knickte ein, als der Fuß
den Boden berührte, und sie stützte sich schwer auf seinen Arm
und dankte ihm mit einem erschöpften Nicken und einem
Blick.
»Hier finden wir Zuflucht«, sagte er. »So steht es im Gesetz.
Hier kann niemand an uns heran, und wenn das Haus umstellt
ist& nun, damit befassen wir uns, wenn es dazu kommen
sollte.«
Wieder nickte sie, offenbar am Ende ihrer Kraft  sie waren
wirklich ein trauriges Trio, Morgaine, der Junge und ein
Krieger, dermaßen geplagt von Prellungen und Wunden, daß
sie kaum die Außentreppe bewältigten.
Andere Gäste gab es nicht, das registrierte Vanye dankbar.
Er half Morgaine zu der ersten von mehreren Liegen und
kehrte wieder nach draußen zurück, um die Pferde zu [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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