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Das ließ sich die junge Frau nicht zweimal sagen. Sie rappelte sich
auf und verschwand mit einem Satz durch die zersplitterte Tür.
Während ihre Schritte auf der Treppe verklangen, zerrten Piper und
Phoebe Josh in die Küche, zwangen ihn auf einen Stuhl mit hoher
Rückenlehne und schlangen Paiges Gürtel um seine Brust. Innerhalb
von zwei Sekunden war er gefesselt  aber leider nicht geknebelt.
»Bindet mich los!«, zischte Josh und funkelte Phoebe an. »Sonst
wirst du es noch bereuen. Mehr als die anderen von eurer Truppe.«
»Wovon redest du, Josh?«, fuhr Phoebe auf und beugte sich zu ihm
vor. »Ich will eine Erklärung. Das war meine Schwester, die du
versucht hast umzubringen.«
»Deine Schwester?«, gab Josh unbeeindruckt zurück. »Und wer
bist du?«
Phoebe wich entgeistert zurück. Erkannte Josh sie etwa nicht?
Irgendetwas stimmt hier nicht, dachte sie. Vielleicht versuchte
Josh, der Dämon, aber auch nur, sie mental fertigzumachen. Aber das
würde nicht funktionieren. Nicht noch einmal!
»Vielleicht erinnerst du dich jetzt an mich!«, sagte sie und holte zu
einem kraftvollen Schlag aus, mit dem sie Josh sauber am
Wangenknochen erwischte. Die vielen Trainingsstunden mit Cole
machten sich langsam wirklich bezahlt! Josh flog der Kopf in den
Nacken.
»Oh je!«, rief Paige, als Josh noch einmal versuchte, den Kopf
aufzurichten, bevor er schlaff nach vorn kippte. »Ich glaube, jetzt
bekommen wir keine Erklärung mehr von ihm. Du hast ihn
ausgeknockt, Phoebe!«
»Das erleichtert es uns, ihn in die Hölle zu jagen«, bemerkte Piper.
Sie trat einen Schritt zurück und setzte ihren Explosionsmodus in
Gang. Aber als sie die todbringende Bewegung ausführen wollte,
begann eine klebrige Flüssigkeit aus Joshs Ohr zu tropfen.
»Was ist das denn?«, wunderte sich Piper und verharrte mit den
Händen in der Luft.
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Phoebe starrte auf die silbrige, gallertartige Flüssigkeit, die über
Joshs Wange lief. Es waren keine grauen Zellen  obwohl ihr Schlag
auch gut und gerne einen Hirnschaden hätte nach sich ziehen können.
Blut war es allerdings auch nicht.
Die Schwestern beobachteten, wie aus dem silbrigen Rinnsal ein
richtiger Strahl wurde. Das Zeug flutete über Joshs Schulter, aber
bevor es auf den Küchenboden strömte, richtete sich der Strahl auf
und bewegte sich in die Mitte des Raums. Dort begann er sich
auszudehnen.
»So was hab ich ja noch nie gesehen!«, rief Paige und beobachtete
fasziniert, wie das Ding größer und innen hohl wurde. Es wuchs zu
einer riesigen Röhre an. Am Ende der Röhre begann ein großer Mund
mit gummiartigen, dicken Lippen Gestalt anzunehmen.
Und dann, als hätte die Röhre ein gigantisches Niesen ausgestoßen,
wurden die Schwestern von einem heißen Luftstrom erfasst.
»Das ist bestimmt eine dämonische Waffe!«, rief Phoebe über das
laute Brausen hinweg. Der Luftstrom versiegte nicht  im Gegenteil,
er wurde immer stärker und schneller, bis er anfing zu wirbeln wie ein
kleiner Tornado. Und die ganze Zeit über war ein entsetzliches,
kreischendes Heulen zu hören.
»Worauf wartest du noch?«, rief Paige Piper zu. Das lange Haar
peitschte ihr ins Gesicht. »Zapp ihn weg, bevor das & Ding da noch
größer wird!«
»Aber wir wissen doch gar nicht, was das für ein Ding ist!«, rief
Piper zurück. »Wir haben nur gesehen, wie es aus diesem Dämon
kam. Wenn wir ihn töten, bekommen wir es vielleicht noch mit etwas
viel Schrecklicherem zu tun.«
»Seit wann denkst du denn so rational?«, wunderte Phoebe sich.
»Seit ich die Älteste der drei Zauberhaften bin«, brüllte Piper
zurück und sah Phoebe einen kurzen Moment mit traurigen,
angsterfüllten Augen an. Dann wandten sie sich wieder dem silbrigen
Ding im Raum zu, das aussah wie ein langer Tunnel. Seine Öffnung,
die pulsierend über dem Boden schwebte, hatte mittlerweile einen
Durchmesser von zwei Metern. Das Innere der Röhre, die sich weit
über Joshs kleine Küche hinaus auszudehnen schien, war silbrig
glänzend ausgekleidet.
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»Ist das tierisch oder mineralisch?«, fragte Piper.
»Sieht viel zu fleischfressend für eine Pflanze aus«, kreischte
Paige. Sie packte Piper am Arm und klammerte sich entgeistert daran
fest.
Und in diesem Augenblick erwachte Josh.
Er schüttelte benommen den Kopf und sah sich langsam um.
Nachdem er eine Sekunde verblüfft auf das speiseröhrenähnliche Ding
mitten in seinem kleinen Apartment gestarrt hatte, blinzelte er
verwundert und sah die Schwestern an.
»Paige?«, rief er. »Was machst du denn &  Phoebe? Oh, mein
Gott! Phoebe & Was & was ist denn hier los?«
»Das weißt du nicht?«, schrie Phoebe und stemmte die Beine
wütend in den Boden, um gegen den Wind, der immer heftiger pfiff,
anzukämpfen. Ihr Haar flatterte ihr in die Augen und raubte ihr die
Sicht. Um den Lärm zu übertönen, musste sie laut schreien.
»Das hast du doch alles verursacht!«, rief sie erbost. »Mit deinen
großen, blöden Klauenhänden und dem tropfenden Ohr!«
»Was?«, brüllte Josh. »Wovon redest du überhaupt? Und wie seid
ihr hierher gekommen? Und & und was ist das da?! Phoebe, mach
mich los! Bitte!«
Phoebe sah zu ihren Schwestern, die sich mit Leibeskräften gegen
den wirbelnden Wind stemmten. Josh wirkte auf einmal ganz anders.
Oder vielmehr: wie der Alte. Dies war der Josh, den sie gekannt hatte.
Die Stimme, das Gesicht  nun war er ihr wieder vertraut.
Vielleicht hielt er sie aber auch nur zum Narren.
Es war ihre Entscheidung. Und weil sie sich noch sehr gut an
Pipers Wut draußen in der Gasse und Coles Betroffenheit erinnerte,
schüttelte sie den Kopf. Diesmal würde sie das Richtige tun!
»Nein!«, rief sie Josh zu. Sie versuchte, ihre Augen, die von dem
scharfen Wind brannten, mit den Händen abzuschirmen. »Du bist ein
Dämon! Du täuschst mich nicht mehr!«
»Ein Dämon?«, schrie Josh. »Phoebe, ich weiß, unsere Beziehung
hat kein gutes Ende genommen, aber das ist jetzt ein bisschen
übertrieben!«
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»Ich & ich weiß nicht & «, begann Phoebe. Dann wurde sie von
einem lauten, kratzenden Geräusch unterbrochen.
»Aaaaahhh!«, schrie Josh. Er war mit dem Stuhl gerade einen
Meter über den Dielenboden gerutscht  auf den Tunnel zu. Es sah
aus, als würde er hineingezogen!
»Phoebe, geh da weg!«, rief Piper.
Phoebe nickte zerstreut und trat einen Schritt zurück. Joshs Stuhl
kam nun der Röhrenöffnung bedrohlich nahe. Phoebe schlug die
Hände vor den Mund. Der Stuhl kippte um und Josh krachte zu
Boden. Er versuchte mit aller Kraft, sich von dem Ledergürtel zu
befreien, aber Pipers Knoten saßen zu fest. Er war gefangen.
»Das ist doch Sch & Phoebe! Paige? Irgendjemand! Bitte!«, schrie
Josh. »Helft mir!«
Ohne zu überlegen sprang Phoebe an seine Seite.
»Phoebe, was tust du da?«, brüllte Piper.
»Er ist es!«, rief Phoebe zurück. »Der alte Josh.«
Joshs Stuhl wurde immer dichter an die Öffnung der Röhre
gesaugt. Daher wehrte er sich so heftig, dass sein Kopf mehrfach auf
dem Boden aufschlug.
Phoebe stürzte sich auf ihn und schlang die Arme von hinten um
seine Brust. Die Rückenlehne des Stuhls bohrte sich schmerzhaft in
ihre Rippen, aber sie biss die Zähne zusammen und hielt aus.
»Neiiiin!«, hörte sie Paige rufen, dann wurde ihre Stimme von dem
Tornado übertönt. Phoebes Füße scharrten über den Boden, während
sie versuchte, Josh festzuhalten.
Aber er bewegte sich unaufhaltsam auf die gierige Röhrenöffnung
zu.
Und da Phoebe nicht losließ, zog er sie mit sich.
Sie zwängte einen Arm durch die Stäbe der Stuhllehne und drehte
sich zu Piper und Paige um. Die beiden standen schwankend am
Rande von etwas, das wie ein Whirlpool aus Wind aussah. Nun
begriff Phoebe, was sie getan hatte: Sie war gewissermaßen über den
Graben gesprungen. Was sich außerhalb des Tornados befand  der [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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